Große Rieslinge aus Österreich

Wie großartig trockener Riesling aus Österreich sein kann, bewies ein Vergleich von vier Weinen, die sich allesamt in Hochform präsentierten:

Nigl, Kremstal, Riesling Privat 2005
füllig, Pflaumennoten, dezent kräutrige Würze, etwas Grapefruit, mit der Zeit auch exotische Früchte, etwas Tannenhonig, ausgeprägte Mineralität, cremige, sehr ausgewogene Textur, ganz leicht bittere Note im Abgang, 92 Punkte.

Fred Loimer, Kamptal, Riesling Seeberg 2005
zunächst Noten von grünen, später reifen Äpfeln, frische Säure, schon etwas Honig, Eiskonfekt, geradlinig, weniger mineralisch und vielschichtig, 90 Punkte.

Prager, Wachau, Riesling Bodenstein, Smaragd 2005
ein eigenständiger und komplexer Weincharakter aus der Versuchsanlage: kräftige Wachauer Mineralik, fast schon animalisch, enorme Extraktfülle, veredelt durch eine kaum merkliche Bitternote, gelbfruchtig, v.a. Pfirsich, auch etwas Schafgarbe in der Nase. Bei aller Kraft sehr elegant, 93-94 Punkte.

Hirtzberger, Wachau, Riesling Singerriedel, Smaragd, 2004
Erst Ende November gelesen zeigt dieser Rieslingklassiker bei aller Vielschichtigkeit eine große Klarheit; dichte, cremige Textur, etwas Grapefruitabrieb, ein Hauch Dill und eine dezente Senfkornaromatik runden diesen vornehmen Wein, der seine Präzision bis zum Ende behält, hervorragend ab. 94 Punkte.

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