Momentaufnahmen, wie sie selten gelingen

Zwei ganz unterschiedliche Highlights müssen heute einfach unbedingt erwähnt werden: Ein  unbekannter Lemberger, der erst vor wenigen Wochen abgefüllt wurde und ein fruchtsüßer Riesling auf dem Höhepunkt, der noch vor wenigen Jahren als zwar ordentlich, aber auch nicht weiter beachtenswert galt.

Der 2007 Lemberger von Renate und Thomas Kuntz stammt aus Löwenstein, ist extrem ertragsreduziert und Beere für Beere einzeln gezupft worden. Große Mengen sind so selbstredend nicht zu produzieren, dafür weit überdurchschnittliche Qualitäten. Im Barrique gereift zeigt er typische Lembergernoten wie Bittermandel und etwas Brombeere, dazu eine kräftige Holznote, die aber den geschliffenen Charakter des Weines nicht erschlägt. Viel Luft braucht er bis er sein kraftvolles, aber elegantes Wesen zeigt. Gerade im Vergleich zu den meisten Vertretern der Württemberger Topweine, denen die zarteren Aromen durchs Barrique oft ausgetrieben wurden, wirkt er sehr charmant. Ein Wein, der bestimmt eine glänzende Karriere vor sich hat: 91+ Punkte.

Georg Mosbachers Riesling Spätlese 2001 aus dem Forster Freundstück ist derzeit einfach nur ein Traum. Ein unglaublich vielschichtiges Netz aus Süße-Säure-Geschmackseindrücken streichelt den Gaumen.  Animierende Grapefrucht- und Weinbergpfirsichnoten tänzeln auf der Zunge und fordern immer weiteren Nachschub -  Trinkfreude pur. Mit ein bisschen mehr Nachhaltigkeit würde der Wein in dieser Verfassung zu den allergrößten Vertretern seiner Zunft zählen. 94 Punkte sind’s allemal!

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