In memoriam Bernhard Huber

Ein Gastbeitrag von Matthias Schwerdtle

Dass der kürzlich an einem Krebsleiden verstorbene Bernhard Huber großartige Weinmonumente erzeugt hat, muss ernsthaft keinem halbwegs wein-affinen Genussmenschen mehr erklärt werden. Besonders mit seinen legendären Spätburgundern bewegte er sich in Dimensionen, die in Deutschland lange Zeit unerreichbar schienen, und begegnete so regelmäßig seinen Vorbildern, den großen Weinen des Burgund, auf Augenhöhe. Dass Bernhard Huber aber auch hervorragende Sekte produzierte, gerät aufgrund dieser Tatsache manchmal etwas in den Hintergrund. Mit einem 2005er Schlossberg Rosé brut nature (aktueller Jahrgang!), dem Topprodukt des Hauses, wurde in kleinem Kreise auf das Lebenswerk Hubers angestoßen. Dieser Einzellagensekt aus der Rebsorte Spätburgunder, der mehrere Jahre auf der Champagnerhefe reifte, ist aufgrund seiner knochentrockenen und puristischen Machart sicher nicht Everybody`s Darling, begeisterte jedoch durch zarten Schmelz und seine Balance aus Finesse und Kraft. Chapeau!

Bernhard Huber war kein Mann der lauten Töne, er ließ lieber seine Weine für sich sprechen. Da seine Topweine zu den langlebigsten aus deutschen Landen gehören, wird sein Vermächtnis noch lange zu genießen sein – wohl dem, der davon die ein oder andere Preziose in seinem Keller liegen hat!

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