Burgunder zum Rutsch

Der Heilige des Tages gab die Order aus, und so wurden einige ältere deutsche Burgunder aus dem Keller gezaubert. Ob Papst Silvester I. seine Freude an diesen Weinen gehabt hätte, ist natürlich reine Spekulation. Die Genussrunde, die sich an seinem Namenstag zusammenfand, hatte es jedenfalls mit einer nicht durchgänigig überzeugenden Kollektion zu tun, was bei manchen hochgehandelten Namen schon eine kleine Enttäuschung war. Los ging es jedenfalls bärenstark:

Karl H. Johner, Weißer Burgunder „SJ“ 2000
gold- bis bernsteinfarben, frisch, gelbfruchtig, Zitrus, Tannennadelwürze, etwas Honig, feine Säure und elegantes Holz, 93 Punkte

Ziereisen, Pinot Noir „Jaspis“ Alte Reben 2004
dunkelfarbig, kräftig-stoffig, Teer, Graphit, Lakritz, rauchig, dezent beerig, etwas seifig, gute Balance, 90 Punkte

Knab, Spätburgunder *** Endinger Engelsberg 2002
burgunderfruchtig-rotbeerig, etwas Graphit, schöne Würze, ausgewogene Säure, 91 Punkte

Karl H. Johner, Blauer Spätburgunder „SJ“ 2000
hellfruchtig, frisch, gute Konzentration, leichte Bitternote, im Abgang etwas spitz, 89 Punkte

Schön gepasst hätte außerdem, wenn denn aufgund eines Flaschenfehlers nicht ungenießbar, ein 2003er Philippi Spätburgunder „R“ vom Weingut Koehler-Ruprecht.

Überzeugen konnte dann allerdings der frisch degorgierte Winzersekt von Rainer Schnaitmann, Evoé! Blanc de Noirs 2011 (Pinot Noir und Pinot Meunier) mit Frucht, Rassigkeit und Eleganz (92 Punkte).

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