Von Avignonesi bis Rampolla – die gehobenen Schätze der Toskana

Geduld ist eine Tugend. Wer warten kann, bis die richtige Zeit gekommen ist, wird oft mit dem bestmöglichen Erlebnis belohnt. Doch wann genau ist es soweit und ab wann ist es schon zu spät? Beim Wein geht man bei dieser Frage üblicherweise von Erfahrungen aus, die aber hin und wieder auch zu Überraschungen führen: Der eine Wein wirkt nach 20 Jahren fast noch jugendlich verschlossen, der andere von seiner fortgeschrittenen Reife schon gezeichnet. Bei dieser Probe toskanischer Spitzenweine war die Hoffnung allerdings groß, genau das richtige Zeitfenster für alle gefunden zu haben:

Avignonesi, Desiderio (Merlot) 1998
warme Noten, etwas Leeer und mediterrane Kräuter, weich, füllig, gut strukturiert, angenehm mürbe, 92 Punkte

Felsina, Fontalloro (Sangiovese) 1999
reife Nase, blutig, erst kirschig, dann Karamell, seidiges Tannin, kräftige Säure, die den Abgang dominiert, 90 Punkte

Castello dei Rampolla, Sammarco (Cabernet Sauvignon, Sangiovese) 1998
würzig, Lakritz, etwas Holunder, Leder, Vanille, druckvoll, 94 Punkte

Agricola Querciabella, Camartina (Sangiovese, Cabernet Sauvignon) 1997
grüner Paprika, Graphit, etwas Eukalyptus und Tabak, sehr würzig, kraftvoll und rund, viel Tiefe, Frische und Länge, 97 Punkte

Frescobaldi, Castelgiocondo, Lamaione (Merlot) 1997
blutig, schöne Kräuterwürze, Teer, samtig, warm und druckvoll, große Länge, 96 Punkte

 

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