1994er Bordeaux – heute durchwachsen bis gut

Als Spitzenjahr galt 1994 im Bordelais nie. Allerdings als ordentlicher Jahrgang nach drei sehr mäßigen Jahren und als der letzte mit noch bezahlbaren Weine auch in der Spitze. Um diese Spitze ging es bei einer Weinprobe mit 10 Kandidaten links und rechts der Gironde.

Bordeaux 1994Dabei gab es kaum einen Ausfall, die Zurückhaltung bei den älteren Parker-Bewertungen scheint aber noch heute angebracht. Häufig mit viel Säure ausgestattet und ohne große Länge waren die Weine aber auch immer wieder von schlanker Eleganz, Komplexität und Dichte geprägt, bei jeweils ganz eigenen Charakteren. Angestellt wurden Chateau Le Gay und Chateau La Conseillante aus dem Pomerol, Ch. Beau Séjur Bécot und Ch. Cheval Blanc aus St. Emilion, Ch. Sociando Mallet aus dem Haut Medoc, Ch. Grand-Puy-Ducasse, Ch. Pichon-Longueville Baron und Ch. Pontet Canet aus Pauillac, Ch. Léoville Las Cases aus St. Julien und Haut Brion (Pessac Leognan).

Bei den 10 Teilnehmern hat sich, zumindest was die vorderen Plätze angeht, ein recht einheitliches Bild gezeigt. Bei allen waren Cheval Blanc (dicht, komplex, Kirsche, Lakritz, Marzipan, eig. Bewertung 91 Punkte), Léoville Las Cases (deutliche Röstaromen, festfleischig, rotbeerig, kräftige Tannine, 92) und Haut Brion (saftig, schlank, etwas Haselnuss 91-92) bei den drei besten Weinen dabei.

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