Junges Schwaben – ein Anspruch, viele Wirklichkeiten

Junges SchwabenEine Philosophie, eine Weinbauregion und ein Versprechen: Qualität durch authentische, unverwechselbare Weine. Das trifft zumindest auf die Weine der Premium Linie Junges Schwaben durchaus zu. Davon gibt es jedes Jahr genau fünf Stück, von jedem Weingut die Spezialität, die dort am besten gelingt. Zu probieren gab es diese mit vielen weiteren Weinen der beteiligten Weinerzeuger am Sonntag, den 25.1.2009 im Forum der LBBW in Stuttgart. Die fünf Junges-Schwaben-Weine aus dem Jahr 2006 mit Verkostungsnotizen im einzelnen:

  • Wachtstetter, Pfaffenhofen – Lemberger trocken:  feine Nase, Kirsche, Beeren, würzig, Trüffel, Röstaromen, komplex mit schöner Säurestruktur, 89 Punkte
  • Kistenmacher & Hengerer – Blauer Spätburgunder trocken: feine Nase, mineralisch, seidige Tannine, etw. Kirsche, Länge, 88
  • Bernhard Ellwanger, Weinstadt-Großheppach – Sauvignon Blanc: recht verhalten, Anklänge an reife, exotische Früchte, komplex, wenig Frische, 86
  • Zipf, Löwenstein – Cuvée Rotwein: Extrakt, reife Schwarzkirsche, Pflaume, Schlehe, Festigkeit durch Säure 87+
  • Beurer, Kernen-Stetten – Riesling trocken: sehr präsente Nase, mineralisch, Frucht nur dezent, Kräuter, Wermut, Tannine, 89

Auf diese Weine trifft allesamt zu, was der bekannte Sommelier und Berater der Gruppe, Bernd Kreis, bei seiner öffentlichen Verkostung betont hat, nämlich dass sie Zeit zur Entwicklung brauchen, die Komplexität und das Potential dafür aber mitbringen.

Darüber hinaus gab es noch einige weitere bemerkenswerte Weine der Jungen Schwaben. Allen voran der Sauvignon Blanc 2008 von Beurer (89), sein Stettener Häder Riesling – Gipskeuper 2007 (87), von Wachtstetter die Lemberger Felix 2007 (87) und Ernst Combé 2006 (88), sowie die rote Cuvée Ernst Combé 2006 (87). Von Kistenmacher & Hengerer die Cuvée Maximilian (rot), 2006, ebenso mit 87 Punkten wie auch der Weiße Riesling Spätlese „Alte Reben“ trocken 2007.

Weniger überzeugend und ohne die Klarheit der Premium-Weine von Junges Schwaben präsentierten sich dagegen die Rotweine von Ellwanger und Beurer. Dennoch bleibt ein eher positiver Gesamteindruck zurück.

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