Investments in Genusssteigerung – Graf von Neipperg, ein schwäbischer Bordeaux-Versteher

Ein gar nicht so kleines Weinimperium hat sich der aus dem schwäbischen Schwaigern stammende Stephan Graf von Neipperg im Bordelais (und nicht nur dort) aufgebaut. Wie erfolgreich er dabei war, zeigt sich schon allein darin, dass einige der hoch angesehenen Bordeauxweine längst untrennbar mit seinem Namen verbunden sind. Investiert hat er in Chateau Canon la Gaffeliere, La Mondotte, Clos de l’Oratoire, Chateau Peyreau Grand, Chateau d’Aiguilhe, Clos Marsalette in Pessac Leognan und beteiligt ist er außerdem an Chateau Guiraud in Sauternes – Weingüter, die seither einen steilen Aufschwung genommen haben. Aus vier seiner Weingüter stammen die Weine, die in bestem Trinkalter verkostet wurden:

Chateau D’Aiguilhe, Cotes de Castillon 2005
Liebstöckel, Lorbeer, Süßkirsche, leichte Altersnote, dabei mit feiner Säure und schönem Tannin, präsentiert sich leider nicht in Bestform, 89 Punkte

Chateau Tour de Peyreau, Saint-Emilion Grand Cru 2004
blutig, Rauch, etwas Beerensüße, v.a. Blaubeere, rund, weich, bei guter Säure, gewinnt an Struktur, 90 Punkte

Clos de L’Oratoire, Saint-Emilion Grand Cru 2000
Pflaume, Hägenmark, etwas Graphit und rauchig, zunehmende Würze, ein Hauch Menthol, saftig mit feiner Säure, die im Hintergrund bleibt, seidiges Tannin, sehr gute Harmonie, Kraft ohne Schwere, 96 Punkte

Chateau Canon La Gaffeliere, Saint-Emilion Grand Cru 2000
etwas blutig, Schlehe, Teer, Leder, mediterran-kräutrig, Wacholder, ein Hauch Kakao, auch etwas vegetabil, sehr straff, fordernd und konzentriert, fast noch jugendlich, 97 Punkte

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