Barolo wie es sich gehört

Barolo-Weine verlangen dem geneigten Konsumenten schon eine gewisse Geduld ab, will er seine Rotweinschätze dann genießen, wenn sie auf dem Höhepunkt sind. Die Nebbiolotraube sorgt in den ersten Jahren oft für eher verschlossene Weine, die zunächst von Gerbstoffen und Säure geprägt sind, deren außerordentliche Komplexität mit zunehmender Reife aber immer mehr in den Vordergrund rückt. Strenge Regeln die klar definierten Herkunftsgemeinden, Mengenbeschränkung und lange Lagerzeit betreffend sorgen für hohe Qualitätsstandards im Barolo-Anbaugebiet – wenn dann Weine aus Einzellagen und der ersten Dekade des Jahrtausends zusammenkommen, lässt das einiges erwarten. Völlig zu Recht:

Domenico Clerico, Barolo Pajana 2009
röstaromatisch, Veilchen, etwas Leder, Kakaobohne, kräftige Säure, klar, präzise, schlank, 95 Punkte

Elio Altare, Barolo Arborina 2005
präsente Würze, viel Kirsche, auch Schokolade, Veilchen, doldenblütige Nase, füllig mit reifem Tannin, 94 Punkte

Comm. G. B. Burlotto, Barolo Acclivi 2010
blaubeerig, samtig-buttrig, Toffee, fruchtbrausige Anmutung, etwas vegetabil und rauchspeckig, 92 Punkte

Rocche Costamagna, Barolo Rocche dell’Annunziata 2006
dunkelbeerig, wacholderätherisch, Trockenfrüchte, leicht brotig, druckvoll und frisch, 95 Punkte

Fontanafredda, Barolo Riserva 2004
likörig-rotbeerige Anmutung, etwas Rosmarin, weich und süßwürzig, eher rustikal, 92 Punkte

Elvio Cogno, Barolo Riserva Vigna Elena 2005
rotbeerig und kräutrig, etwas Lakritz, mineralisch-salzig, geschliffen und balanciert, 95 Punkte

Bartolo Mascarello, Barolo 2003
kaffeeröstig, Zwetschgenkompott, eingelegte Früchte, etwas balsamisch, Reifearomatik, 93 Punkte

Fontanafredda, Barolo La Rosa, 2010
dunkelbeerig, Lorbeer, ätherisch, frisch und komplex, schöne Balance, druckvoller Nachhall, 97 Punkte

ohne Wertung, aber keinesfalls zu verschweigen:
Marcarini, Barolo Chinata Vino Aromatizzato
Barolo mit Chinarinde und anderen Kräutern als Digestif, gelungener Schlusspunkt

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