Von Sensoriklabor und Lehrkeller: Impressionen vom Geburtsort von Dornfelder und Kerner
Als einer von etwa zwanzig Auserwählten, sprich ausgelosten Lesern der Stuttgarter Zeitung nahm ich kürzlich an einer Führung mit Sensorik-Test in der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg nahe Heilbronn teil und staunte nicht schlecht. Nicht so sehr darüber, wie praxisnah die Ausbildung der 52 angehenden Weinbautechniker dort ist und welch moderne Kellertechnik ihnen dabei zur Verfügung steht. Auch nicht nur über eines der modernsten Sensoriklabore überhaupt, das Arbeitsplätze mit Bildschirm und Ausguss sowie aufwändigem Beleuchtungssystem mit Rot- und Grünlichtwahl für die unterschiedlichsten Sensoriktests bietet. Sondern vor allem über das teils große Hintergrundwissen und die gezielten Detailfragen der Teilnehmer, die i.d.R. ja nicht vom Fach waren und zu lebhaften Diskussionen mit dem Dozenten führten. Was zur Folge hatte, dass aus den geplanten zwei Stunden mehr als drei wurden. Die waren am Ende aber sehr gut angelegt, konnte man sich doch auch mal praktisch über gängige Weinaromen vergewissern und typische Fehler von Butter- über Essignoten bis hin zu den Eisbonbonnoten (Resultat zu kühler Vergärung) am Geruch identifizieren. Detailinfos zu grundsätzlichen und technischen Aspekten des Weinmachens und natürlich der eine und andere Tropfen aus dem eigenen Haus rundeten die Veranstaltung ab. Vor allem der Kerner Justinus K. trocken 2010 des Staatsweinguts machte als mustergültiger Vertreter der Lehr- und Versuchsanstalt als Ort seiner ursprünglichen Züchtung alle Ehre.