Rieslingklassiker aus 2001

Nicht die Pfalz stand diesmal im Mittelpunkt, die großen Namen kamen bei dieser Probe aus dem Rheingau und von der Mosel, aus Rheinhessen, von der Nahe und – Achtung Pirat – den USA. Die meisten dieser Gewächse würden heute als Große bzw. Erste Gewächse klassifiziert. Eine Bezeichnung, die 2001, außer im Rheingau, noch nicht gebräuchlich war, aber schon auf den Anspruch hindeutet, die bestmöglichen trockenen Weine besonders wertvoller Lagen zu produzieren.

Bei neun Teilnehmern, die sich neun Weinen stellen, gehen die Meinungen naturgemäß etwas auseinander. Überraschend war allerdings wie gut sich der Pirat behauptet hat. Eroica, die Gemeinschaftsproduktion von Chateau St. Michelle und Loosen Estate (ja, genau dieser Loosen) aus Washington war ein kräftiger Vertreter mit etwas Karamell und Thymian und trotzdem einer typischen Rieslingnase. Ein leichter Firnton tat dem Trinkvergnügen keinen Abbruch (91 Punkte). Eine deutliche Korknase dem Nackenheimer Rothenberg von Gunderloch dagegen leider schon. Weitere Vertreter:

  • Franz Künstler, Hochheimer Hölle Auslese trocken, Rheingau
    kräutrig, Schoko, Gummi, Minze 88, Punkte
  • Josef Leitz, Rüdesheimer Berg Rottland Spätlese trocken, Rheingau
    mineralisch, Honig, reifer Pfirsich, deutliche Säure, nicht sehr lang, 90 Punkte
  • Robert Weil, Rheingau Riesling Erstes Gewächs
    viel Kraft, Feuerstein, wild, mineralisch, 92 Punkte
  • Emrich Schönleber, Monzinger Halenberg Auslese trocken, Nahe
    Orangennote, kräftige Säure, fast seifige Mineralik, 92 Punkte
  • Dr. Loosen, Ürziger Würzgarten „Alte Reben“ trocken, Mosel
    mineralisch, würzig, cremig, 92 Punkte
  • Heymann-Löwenstein, Winninger Uhlen R „Roth Lay“ trocken, Mosel
    Honig, Limette, kräftig, mineralisch, Reifenabrieb, nicht harmonisch, 88 Punkte
  • Markus Molitor, Graacher Domprobst Auslese trocken, Mosel
    moseltypisch, Papaya, feine Fruchtaromen, kernig, verliert mit der Luft, 90 Punkte

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