Pigotts Weinwunder – fünf Beispiele
Natürlich würde es nichts helfen, von einem Weinwunder erzählt zu bekommen, ohne den Gegenstand der Rede auch praktisch kennenzulernen. Da Stuart Pigott das natürlich ganz genau weiß, hat er zu der Vorstellung seines neuen Buches „Weinwunder Deutschland“ auf den Stuttgarter Buchwochen selbstredend etwas mitgebracht: drei Weißweine und zwei Rote, die für ihn stellvertretend für den Aufschwung der deutschen Weinwelt stehen. Nicht Spitzenweine, die sowieso in aller Munde sind, sondern günstige Weine zwischen 5 und 10 € von teilweise nur wenig bekannten Winzern kamen ins Glas. Allesamt trocken und charakterfest:
Weingut Rudolf Sinß, Nahe, Weißburgunder 2010
weiße Johannisbeerfrucht, klar, stahlig, 87 Punkte
Weingut Knewitz, Rheinhessen, Riesling Kalkstein 2010
mineralisch und mundfüllend, blütenpollig, schon reife Apfelaromen, 86 Punkte
Winzerhof Stahl, Taubertal, Scheurebe 2010
überraschend schlank und trocken, gelbe Grapefruit, starke, „blitzige Frische“, Länge, 88 Punkte
Weingut Zipf, Württemberg, Lemberger *** 2009
etwas gebrannte Mandeln, kräftige Tannine, 86 Punkte
Weingut Bernhard Huber, Baden, Spätburgunder QbA, 2009
dunkelfarbig, stark vom Holz geprägt, intensives Bouquet, leichterer Körper, samtig, 87 Punkte