Gläservergleich, Teil zwei

Junge Weine durch spezielle Weingläser früher zugänglich zu machen ist das eine, doch welchen Einfluss haben diese auf gereifte Weine? In der Serie von Peugeot Les Impitoyables gibt es ein Glas, das auch für ältere Jahrgänge ein maximiertes Trinkvergnügen bieten soll. Dieses stellt sich wieder einem Vergleich mit dem „atmenden“ Glas von Eisch und einem konventionellen Bordeauxglas.

Schon das Bouquet des ersten Weines fördert erhebliche Unterschiede zutage. Ist die Nase beim Eisch-Glas zunächst rotfruchtig und wird dann sehr schnell von Jod dominiert, wirkt das Peugeot-Glas weit differenzierter: Erdige und ledrige Noten stehen gleichberechtigt neben Pflaumen und reifen Früchten. Auch im Mund ist der Wein aus diesem Glas eindeutig der komplexeste und harmonischste. Beim Bordeauxglas ist der erste Eindruck dagegen noch recht verhalten, bis auch hier vor allem Jod und Haselnuss die Oberhand gewinnen.

Das Alter ist diesem Wein also schon deutlich anzumerken, wenn er auch noch mit Genuss zu trinken ist. Les Impitoyables speziell für gereifte Weine ist eindeutig die beste Lösung für Wein eins:
Marchesi Antinori, Badia a Passignano, Chianti Classico Riserva 1995 (89-90 Punkte)

Bei der zweiten Testflasche fällt eine Note beim Eisch-Glas etwas stärker als bei den anderen ins Gewicht: Brettanomyces. Auch  Les Impitoyables offenbart eine leichte Animalik, die aber die Heidelbeer- und Schokoladenaromatik keineswegs dominiert. Deutliche Mandelnoten, Kakao und sogar zarte florale Noten zeigt das Bordeauxglas.
In allen drei Gläsern wird deutlich, dass dieser Wein vom Alter noch besser dasteht als sein Vorgänger und er über eine wunderbare Dichte und Stoffigkeit verfügt:
Avignonesi,
Grifi Cabernet, 1995 (90-91 Punkte)

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