Barbera d’Alba 1997

Wie bei so vielen italienischen Weinen hat auch der Barbera eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Schließlich ist es noch nicht so lange her, dass manch billiger Barbera-Wein Mitte der 1980er Jahre mit Methanol „veredelt“ wurde – bei tödlichen Folgen. Ein gutes Jahrzehnt später wurden von den besten Erzeugern längst hochwertige und vielschichtige Weine aus dieser Traube gekeltert, die auch heute noch gut trinkbar sind, wie eine kleine Vergleichsprobe zeigte.

Corino, Vigna Pozzo, Barbera d’Alba 1997
Bitterschokolade, mediterrane Kräuter, balsamische Noten, etwas Lakritz und Fruchtgummi, kräftige Säure, leichter bis mittlerer Körper, reif, 89 Punkte

Mauro Molino, Vigna Gattere, Barbera d’Alba 1997
schwarzer Tee, etwas Minze, buttrig, samtig, schöne Dichte und Fleischigkeit, 91 Punkte

Enzo Boglietti, Vigna dei Romani, Barbera d’Alba 1997
etwas Teer, Kirsche, Heidelbeere, Zimt, Kaffee, grüne Paprika, recht weich, Alkohol ist deutlich zu schmecken, 90 Punkte

Zu guter Letzt gab es dann noch einen süßen und höchst willkommenen Fremdkörper im Barberavergleich:

Ernst Triebaumer, Ruster Ausbruch, Burgenland-Österreich, 2006
konzentrierte, gelbe Früchte, Pfirsich, Rosinen, Tannenhonig, feine Würze, eine Spur Karamell, bei aller Kraft nicht aufdringlich und kaum sättigend – 95 Punkte

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