Chardonnay – eine italienische Erfolgsgeschichte

Chardonnay 1995 ItalienNoch gar nicht so lange her ist es, dass der Chardonnay in Italien nicht unter seinem eigenen Namen auftreten durfte und – häufig im gemischten Satz – als Pinot bianco bezeichnet wurde. Erst in den 1980ern wurde Chardonnay als wertvolle, eigenständige Sorte ernst genommen und ist von der Anbaufläche mittlerweile die Nummer vier bei den italienischen Weißweinen. Dass sie qualitativ zur Spitze gehört und dabei auch ein beachtliches Alterungspotenzial besitzt, zeigte eine Verkostung norditalienischer Vertreter aus dem Spitzenjahrgang 1995:

Poderi Aldo Conterno, „Bussiador“
ein würziger, mineralischer Wein mit charmanten Reifetönen: etwas Karamell, Honig und eine Rosinennote, die  erst mit Luft dezent zur Geltung kommt.  Wirkt durch die lebhafte Säure bei aller Kraft recht schlank. 92 Punkte

Pio Cesare, „Piodilei“
Mandelaroma, braune Butter, kräutrig, rauchig und etwas Harz, dazwischen ein Hauch Aprikose. Wirkt etwas ausgezehrt. 88 Punkte

Produttori Colterenzio – Schreckbichl, „Cornell“
feine Rauchnote, buttrig, getrocknete Ananas, kräftige Säure. Mit etwas Luft dezente Grapefruit, Kakao und Karamell; kräutrig-kantig. 90 Punkte

Silvio Jermann, „Where the Dreams have no end…“
kraftvoller Wein mit merklichem Süßeeindruck, Honig, Tannennadeln, Harz, etwas Apfel und Blaubeeren, rund,  wäre mit mehr Struktur ein großer Wein. 91 Punkte

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