Tag 3 – Auf die andere Andenseite ins Valle Central

concha_comp.jpg

Nicht gerade ein Tagesausflug, aber mit etwas mehr Zeit absolut lohnend: ein Besuch des Valle Central mit der Hauptstadt Santiago de Chile. Vor allem, weil man das größte Weingut Chiles, Concha y Toro in Pirque, nur ein paar Kilometer östlich Santiagos, besuchen kann. Die 72 Millonen Liter verkauften Weins (2008), die das Weingut zu den 10 größten der Welt zählen lässt, werden allerdings nur zu einem kleinen Teil an diesem Standort produziert. Hier gibt es, neben einem sehr ausgedehnten Park und den historischen Villen, einige schöne Barriquekeller zu sehen und eine computergesteuert tröpfchenbewässerte Jungweinanlage. Ein hoher technischer Standard ist hier, wie so oft, ganz selbstverständlich.

Das Premium-Besucherpaket kostet stolze 35 US$ und beinhaltet neben einer ausführlichen Führung eine Verkostung von 4 ausgezeichneten Weinen:

Marqués de Casa Concha, Merlot 2007
lang, dicht, dunkelbeerig, Bitterschokolade, Kaffee,
frz. Eiche, 91 P.

Marqués de Casa Concha,Carmenère 2007
Erdbeere, Himbeere, weicher trotz merklicher Gerbstoffe, Kaffee, 89 Punkte

Marqués de Casa Concha, Shiraz 2007
Pfeffer, Minze, Eukalyptus, elegant, 89 Punkte

Marqués de Casa Concha,Cabernet Sauvignon 2007
Pflaume, Holunder, Leder, Lakritz, 90 Punkte

Interessant ist auch das ganze touristische Treiben. So sind ständig verschiedene Besuchergruppen in verschiedenen Tourkategorien mit ihren Führern in unterschiedlichen Sprachen unterwegs. Kein Wunder, dass sich manchmal Wartezeiten vor dem Degustationsgebäude bilden und die Zeit für Fragen und Proben limitiert ist. Im Restaurant und dem Außenbereich spielt das zum Glück dann keine Rolle mehr. Aber auch hier: Wine matters!

Amelia, Chardonnay 2007: expressiv, Mango, etwas grobschlächtig, Barrique, langer Abgang, 88 Punkte

Terrunyo, Sauvignon Blanc 2008: etwas Stachelbeere, recht grasig, 87 Punkte

Beinahe unnötig zu erwähnen, dass hier in einem ziemlich großen Shop nicht nur die Bedürfnisse nach Wein befriedigt werden. Auch Literatur, Bekleidung jeglicher Art und sonstige Merchandising-Artikel buhlen um die Aufmerksamkeit der Besucher. Einige Stunden kann man für Concha y Toro also schon einplanen.

Kommentarfunktion ist deaktiviert