Tag 4 – Zurück in Mendoza

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Es gibt auch Weinorte mit einem idyllischen Ortskern. Jedenfalls gilt das für den westlichen Teil von Luján de Cuyo, der sich durch besonders viele Bäume, Restaurants und Bars auszeichnet. Und in dem es sich auch besonders hübsch übernachten lässt – in unserem Fall ganz in der Nähe des schon bekannten Weinguts Clos de Chacras.

Nicht ganz so nah liegt das Weingut Terrazas de Los Andes (http://www.terrazasdelosandes.com), das uns im Gegensatz zu Norton gerne empfing und auch wieder ganz spontan eine Führung mit Degustation für uns drei Ausländer zusammengestellt hat. Auch hier wieder eine Menge unterirdischer Betontanks, temperaturkontrollierter Edelstahltanks und Barriquefässer, die Betonung der Handarbeit bei der Lese und des Terroirs. Hoch hinaus geht es für manche Rebsorten. Der Malbec wächst in Lagen von ca. 1070m Höhe, der Merlot bei etwa 1150m und der Chardonnay gar bei 1200m über dem Meeresspiegel. Eine Fassprobe wurde mit einem fertigen Wein verglichen, eine Werkstatt für Barriquefässer besucht und auch bei der Degustation im Besucherraum ging man ungewöhnliche Wege. Beim Herausfinden der typischen Aromen der Weine konnte man sich mit den entsprechenden Aromafläschen helfen lassen.

Einer der besten und teuersten Weine des Weinguts ist der Afincado, der aber nicht ganz zu überzeugen wusste:

Afincado Single Vineyard, Cabernet Sauvignon 2005
Auf 980 m gewachsen, 100% frz. Eiche, 2,7 – 3 t / Hektar
buttrig,komplex, wenig Frucht, grünes Holz, Lakritz, Kakao, Pflaume, Liebstöckl, pfeffrig, etwas penetrante Milchsäurenote, 89 P.

Nachdem es bei Navarro Correas dasselbe Problem für uns gab wie bei Norton, entschlossen wir uns für den etwas weiteren Weg nach Maipu, zu Familia Zuccardi. Dieser große Erzeuger (http://www.familiazuccardi.com) bot eine der fachkundigsten Führungen, die wir je erlebt hatten. HighTech (z.B. Horizontalfermentation in italienischen Rotationstanks) wurde genauso gezeigt wie die Vorrichtungen für Handarbeit (manuelles Aussortieren der einzelnen Trauben für die Spitzenqualitäten). Ein Drittel der Lagen werden ökologisch bewirtschaftet, bei den Weißweinen wird teilweise mit Spontanvergärung gearbeitet und mit für Südamerika sehr exotischen Sorten experimentiert, wie z.B Nero d`Avola, Grenache, Mourvèdre, Touriga Nacional, Arinarnoa…

Zu probieren gab es natürlich auch was, u.a.

Malamado, Malbec Fortificado
Portweinstil mit 19%, Feige, dunkle Früchte, Zimt, viel Volumen und Länge, 90 P.

Santa Julia Viognier 2008
Maischegärung mit Reinzuchthefen
, tropische und reife Früchte, Zitrus, 88+

Im originellen Shop des Hauses entsprechend eingedeckt ging es dann auch schon wieder zurück in die Capital Federal, nach Buenos Aires.
Aber auch dort ist Wein das bevorzugte Getränk…

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