Zeit für Bordeaux: 1994er im Vergleich

Oft als mittelmäßig bezeichnet, ist 1994 im Bordelais zweifellos ein Jahrgang, der mit einem heißen Sommer und einer verregneten Lesezeit einige Herausforderungen an die Arbeit des Winzers stellte. Lange Zeit verschlossenene Weine waren keine Seltenheit. Doch nun, nach 24 Jahren, sollte ein genaueres Bild möglich sein, als es die Kritiker im Brustton der Überzeugung schon nach den allerersten Stichproben von sich gaben:

Château Pontet-Canet, Pauillac, 1994
Tabak, Blaubeeren, Leder, wirkt sehr frisch, 91 Punkte

Château Haut-Brion, Pessac-Leognan, 1994
Süßkirsche, zimtige Würze, dezent mediterran-kräutrig, etwas Wacholder, gute Harmonie, 93 Punkte

Château Smith Haut Lafite, Pessac-Leognan, 1994
Graphit, etwas Paprika, Kaffee, leichte Schärfe und etwas grün wirkend, gezügelte Kraft, ordentliche Dichte, 91 Punkte

Château Sociando-Mallet, Haut-Medoc, 1994
Sauerkirsche, Nelke, etwas Animalik, wirkt streng, harte Tannine, 88 Punkte

Château Léoville Las Cases, Saint-Julien, 1994
Kirsch, Wacholder, Karamell, Tabakblätter, etwas Teer und Himbeer, komplex, geschmeidig und ausgewogen, 95 Punkte

Château Pichon-Longueville-Baron, Pauillac, 1994
Mandelaromatik, dezente Kräutrigkeit, in der Nase Likörnote, geschliffen, harmonisch, ohne ausgeprägt vielschichtig zu sein, 92 Punkte

 

 

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